Die Interne Revision (IR) ist eine unabhängige und objektive Prüfungs- und Beratungsaktivität, die innerhalb einer Organisation – beispielsweise Unternehmen, Vereine, Verbände – oder durch externe Expert:innen durchgeführt wird. Ziel ist es, die Unternehmensführung durch die Identifikation von Risiken, Optimierung von Prozessen und Sicherstellung der Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien zu unterstützen. Unabhängig und objektiv berichtet die Interne Revision direkt an die Geschäftsführung, den Aufsichtsrat oder den Verwaltungsrat, um Interessenkonflikte zu vermeiden.
In Kürze: Ziele und Aufgaben der Internen Revision
- Sicherung der Unternehmensziele: Die Interne Revision unterstützt Organisationen maßgeblich bei der Erreichung ihrer strategischen und operativen Ziele. Dies geschieht durch die Identifikation und Bewertung von Risiken sowie durch die Entwicklung und Unterbreitung fundierter Verbesserungsvorschläge.
- Optimierung der Unternehmensprozesse: Ein wesentlicher Bestandteil der IR ist die Prüfung der Effizienz und Effektivität von Geschäftsprozessen. Durch detaillierte Analysen und Bewertungen können Schwachstellen identifiziert und gezielte Maßnahmen zur Prozessverbesserung erarbeitet werden.
- Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien (Compliance): Die Interne Revision spielt eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung der Compliance. Sie bewertet, inwiefern alle relevanten gesetzlichen Vorschriften, internen Richtlinien und externen Standards eingehalten werden.
- Risikomanagement: Die IR ist ein unverzichtbarer Partner im Risikomanagementprozess. Sie unterstützt die Organisation bei der systematischen Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken, um die langfristige Stabilität und Sicherheit des Unternehmens zu gewährleisten.
- Betrugsbekämpfung: Die Prävention und Aufdeckung von Betrug und Korruption sind kritische Aufgaben der Internen Revision. Durch umfassende Prüfungen und Kontrollen trägt die IR dazu bei, betrügerische Aktivitäten frühzeitig zu erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Was prüft die Interne Revision?
Typische Prüfungsfelder für die Interne Revision können mehrere zentrale Bereiche innerhalb von Organisationen umfassen. Der individuelle Bedarf ist stets ausschlaggebend.
Im Finanz- und Rechnungswesen werden die Buchhaltung, Finanzberichte, internen Kontrollen und die Einhaltung von Rechnungslegungsvorschriften überprüft. In Bezug auf Compliance und Risikomanagement untersucht die Interne Revision, ob gesetzliche Vorschriften, interne Richtlinien und Risikomanagementprozesse eingehalten werden. Betriebsprozesse, einschließlich Einkaufs-, Produktions-, Vertriebs- und Personalprozesse, werden ebenfalls einer gründlichen Prüfung unterzogen.
Zudem kann die Interne Revision IT-Systeme und deren Sicherheit, einschließlich der IT-Infrastruktur, des Datenschutzes, der Zugriffskontrollen und der Systemsicherheit bewerten.
Schließlich wird auch die Governance und Organisationsstruktur beleuchtet, wobei die Unternehmensführung, die Organisationsstruktur und die Effektivität der internen Kontrollen im Fokus stehen.
Wie funktioniert die Interne Revision und was sind typische Prüfschritte?
Die Interne Revision folgt einem systematischen Ansatz bei Prüfungen und Beratungen. Die konkreten Prüfschritte der Internen Revision variieren je nach Prüfungsfeld und Unternehmensrisiken. Im Wesentlichen lässt sich die Arbeitsweise auf fünf Aspekte herunterbrechen:
- Planung: Festlegung von Zielen und Umfang der Prüfung oder Beratung.
- Datenerhebung: Sammlung relevanter Informationen beispielsweise durch Interviews, Akteneinsicht, Beobachtung und andere Methoden.
- Analyse: Bewertung der gesammelten Informationen sowie Analyse von Risiken und Chancen.
- Berichterstattung: Erstellung eines Berichts mit Ergebnissen und Empfehlungen zur Verbesserung.
- Nachverfolgung: Überwachung der Umsetzung der Empfehlungen und Prüfung, ob die gewünschten Verbesserungen erreicht wurden.
Externe Prüfer:innen als hybride Lösung
Externe Prüfer:innen bieten eine effiziente Alternative zur Einrichtung einer eigenen IR-Abteilung. Die Entscheidung, ob die IR in-house oder durch externe Fachpersonen durchgeführt werden soll, ist von verschiedenen Faktoren abhängig, z. B. von der Größe und Komplexität des Unternehmens, der Branche, dem Risikoprofil und dem Budget. Eine Kombination aus in-house und externer Expertise kann sinnvoll sein. Die IR innerhalb einer Organisation kann die grundlegenden Revisionsaufgaben übernehmen, während externe Revisor:innen für umfassende Prüfleistungen, aber auch Sonderprüfungen oder die Prüfung von IT-Systemen hinzugezogen werden können. Generell bringt Expertise „von außen“ einige Mehrwerte mit sich:
- Unabhängigkeit: Externe Prüfer:innen sind frei von internen Einflüssen und können objektiv arbeiten.
- Fachwissen: Sie bringen spezialisierte Kenntnisse und branchenspezifisches Know-how mit, das im internen Team möglicherweise fehlt.
- Qualitätsprüfung: Nach internationalen Standards sollte die IR mindestens alle 5 Jahre von qualifiziertem und unabhängigem Fachpersonal überprüft werden.
- Ressourceneffizienz: Externe Prüfpersonen ermöglichen eine ressourcenoptimierte und effiziente Durchführung der IR-Aufgaben, insbesondere für kleinere Organisationen ohne eigene Abteilung.
Die Interne Revision kann, richtig durchgeführt, erheblich auf die Wirtschaftlichkeit einer Organisation einzahlen.
Die Interne Revision ist ein wesentliches Instrument zur Steuerung und Kontrolle von Organisationen. Sie trägt maßgeblich zur Wertschöpfung und zum langfristigen Erfolg bei, indem sie genutzt werden kann, um Risiken zu minimieren, Prozesse zu optimieren und die Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben sicherzustellen. Für viele Organisationen sind externe Prüfer:innen eine ressourcenoptimierte und effiziente Lösung, um die vielfältigen Aufgaben der IR erfolgreich zu bewältigen.